Die gerade in den Medien verbreitete Geschichte einer 48-jährigen Britin ist sicherlich ein Extrem-Beispiel, aber wer nicht zum Zahnarzt geht, muss mit dramatischen Folgen rechnen.
Die gerade in den Medien verbreitete Geschichte einer 48-jährigen Britin ist sicherlich ein Extrem-Beispiel, aber wer nicht zum Zahnarzt geht, muss mit dramatischen Folgen rechnen.
Die Britin Angie B. hat aus Angst vorm Zahnarzt ihre ausgefallenen Zähne in den vergangenen zehn Jahren immer wieder selbst mit Superkleber festgeklebt. Für eine Dokumentation des britischen TV-Senders BBC ließ sich die Frau nun doch von einem Zahnarzt untersuchen und der stellte dramatische Folgen fest. Denn die Chemikalien des Superklebers haben 90 Prozent des Oberkieferknochens zerstört. Im Rahmen der Dokumentation sind nun viele Behandlungsschritte durchgeführt wurden und der Frau schlussendlich zwölf neue Zähne eingesetzt worden.
Wie so oft liegt die Zahnarztangst auch in diesem Fall in der Vergangenheit begründet. Denn die Britin hatte deshalb den Zahnarzt gemieden, weil ihre Mutter vor vielen Jahren an Kehlkopfkrebs starb. Der Krebs bei der Mutter ist bei einem Zahnarztbesuch entdeckt wurden. Die Britin hatte daraufhin wohl Panik, dass ihr gleiches widerfahren könnte und hat daher den Besuch beim Zahnarzt gemieden.
Wenn die Angst vorm Zahnarzt jedoch soweit führt, dass keine Zahnarzttermine mehr wahr genommen werden, begeben sich viele Betroffene fast in eine Art Teufelskreis. Denn nur beim Zahnarztbesuch können mögliche Zahnerkrankungen frühzeitig erkannt werden. Je länger mit dem Zahnarztbesuch gewartet wird, desto mehr breiten sich die Erkrankungen aus und umso mehr Aufwand bei der Behandlung und unter Umständen Unannehmlichkeiten für den Betroffenen entstehen. Genau vor diesen Unannehmlichkeiten oder gar Schmerzen haben aber die Betroffenen oftmals Angst. „Die moderne Zahnmedizin beinhaltet zudem eine Reihe von sehr sanften und schmerzfreien Behandlungsmöglichkeiten, so dass Zahnarztangst wirklich veraltet und nicht mehr zeitgemäß ist“, erläutert Dr. Albert Pietsch, Zahnarzt in Mühlheim/Main.
Neben den gesundheitlichen Folgen haben erkrankte Zähne auch soziale Folgen. Im Falle der Britin hielt sich die Frau beispielsweise aus Scham immer die Hand vor dem Mund, wenn sie mit anderen Personen gesprochen hat. Auch natürliches Lachen wird zum Problem. Viele Betroffene scheuen sich aufgrund des schlechten Zustandes ihrer Zähne den Mund gar nicht mehr öffnen und zu lachen.
Doch soweit muss es wirklich nicht kommen. Die Angst vor Schmerzen beim Zahnarzt ist heutzutage völlig unbegründet und nur beim Zahnarzt kann wirklich zweifelsfrei festgestellt werden, ob Zahnerkrankungen vorliegen und Behandlungen notwendig sind oder nicht.